Reisen mit dem Nissan Leaf

Natürlich ist das Reisen mit einem E-Auto aufwendiger als mit einem Verbrenner. Reichweite, Ladepunkte und Ladezeiten müssen beachtet werden, das Durchschnittstempo ist (bei mir) geringer und die Gesamtfahrzeit länger. Aber es ist trotzdem möglich, mit dem E-Auto weitere Strecken problemlos zurück zu legen…

Meine erste “lange” Fahrt war dieses Wochenende nach Eugendorf in der Nähe von Fuschl.

Von mir zu Hause über die A21 sind das 304 km

Gestartet bin ich am Freitag mit einem zu ca. 80 % gefüllten Auto. Am Auto-Navi das endgültige Ziel, die Warnung, das sich das nicht ausgehen wird, souverän ignoriert.

Nach ca. 100 km habe ich begonnen, parallel am Handy mittels der App NextPlug (die es leider nur für Android gibt), die nächste Ladestation zu suchen – Auswahlkriterium waren Chademo-Ladestationen, nur die sind bei Langstrecken sinnvoll. Hier war die Raststation Ybbs schnell als perfektes Ziel ausgewählt und nach einem Abendessen und ca. 30-45 Minuten Ladezeit bin ich weiter gefahren.

(Genaue Zahlen und Statistiken kommen später irgendwann)

Unterwegs hat sich dann rausgestellt, das ich das Ziel knapp nicht erreichen werden – die nächste Chademo Ladestation war schnell gefunden und das Auto nach 30 Minuten, einem Kaffee und einem Stück Kuchen beim MCDonalds wieder bereit. (Irgendwie macht Elektroautofahren dick mit den vielen Pausen….)

 

Die Angst, nicht rechtzeitig eine Ladestation zu finden, ist zum Glück unberechtigt:

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(Danke an https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ für den Screenshot)

Auf der Westautobahn gibt es gefühlt mindestens alle 30 km eine ChaDemo Lademöglichkeit. Das einzige “Loch”, das mich auf meiner Reise etwas nervös gemacht hat, ist zwischen Vorchdorf (der McDonalds, bei dem ich mich entschlossen habe zu laden) und St. Georgen am Attersee – hier gibt es nahe der Autobahn nix zum Laden. St. Georgen wäre sich theoretisch ausgegangen – auf Grund der Uhrzeit und weil es doch das erste Mal war, bin ich lieber auf Nummer Sicher gegangen.

Die Erfahrung zeigt auch, das die Reichweitenanzeige des Leafs sehr schwankend ist und gefühlt stark von der Topographie abhängt. Dh bergauf geht die Reichweite schneller runter, bergab langsamer. Und die Westautobahn ist doch sehr hügelig. Zumindest wird das Fahren spannend, wenn man die Reichweite mit den Restkilometern bis zum Ladepunkt vergleicht …..

 

In Eugendorf habe ich beim Gasthaus Gastawirt geschlafen – hier war ich im Sommer schon mal und da ist mir die Ladestation vorm Haus aufgefallen. (BTW: Booking.com hat bei der Hotelauswahl als Filterkriterium: Nur Unterkünfte mit Ladestation….)

Zu meiner Überraschung war die Ladestation kostenlos. dh ohne schlechtes Gewissen das Auto angehängt und über Nacht laden lassen. In der Früh dann vom Hotelzimmer aus die Heizung aktiviert und in das voll geladene, warme Auto eingestiegen.

Nachdem die Entfernung nach Fuschl nicht weit war, habe ich den Wagen mal ohne schlechtes Gewissen so richtig über die Landstraße gejagt. Und der Leaf geht richtig ab. Die Beschleunigung macht richtig Spaß (ohne schlechtes Gewissen wegen Stromverbrauch im Nacken) Überholvorgänge gehen mühelos, so macht Autofahren Spaß. Einzig die Bremse ist für so einen Fahrstil etwas zu “schwammig”..

Bei der Rückkehr von Fuschl habe ich – für 50 km – 30 % Strom verblasen, was egal war, weil der Wagen dann wieder an der Ladebox angeschlossen wurde.

 

In der Früh wieder bei 100 % im warmen Auto weggefahren.

Auf der Autobahn fahre ich derzeit 110 km/h mit Autopilot (dazu später in einem Blogartikel) was ca. 17 kWh Strom / 100 km benötigt. Bei einer Reichweite von 90 km habe ich zum Ladestation suchen begonnen und wieder Ybbs gefunden. Kleiner “Schock” beim zufahren zur Ladestation: Da stand ein Zoe. Allerdings war der Chademo Stecker noch in der Ladestation und daneben noch ein Parkplatz frei. Doch dann die Info des Zoe-Fahrers: “Ladestation defekt, wir haben es schon gemeldet” Er hatte nur noch 10 km Reichweite, bei mir waren es ca. 23km.

Zum Glück hatte ich vorher in der App den nächsten Ladepunkt gesucht und bei der Ausfahrt Pöchlarn (ca. 12 km weiter) gefunden. Ich gebs zu, das Fahren mit 6 % Reststrom und 18 km Rest-Reichweite zur nächsten Ladestation hat mich ein wenig nervös gemacht. Aber zum Glück war diese dort, wo sie lt. Karte sein soll und funktionstüchtig.

Die 50 Minuten Wartezeit habe ich mir mit dem Schreiben dieses Blogartikels verkürzt – schön bequem auf der Rückbank “liegend”

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Kalorientechnisch ist die Ladestation perfekt – am Wochenende gibt es hier genau nix Zwinkerndes Smiley

Jetzt gehts nach Hause mit 224 km Restreichweite….

Chademo Ladevorgang beendet nicht ?

Heute ist mir das passiert, was ich schon in einigen Foren gelesen habe: Der Ladevorgang an der ChaDemo Ladesäule hat sich nicht beenden lassen. Nicht via Fernbedienung am Auto noch an der Ladesäule. Kabel einfach abziehen geht natürlich nicht, weil die Kabel beiderseits gelockt sind. Den Notfallknopf an der Säule wollte ich auch nicht drücken.

Die Lösung ist recht simpel: Einfach das normale Typ2 Ladekabel aus dem Kofferraum holen, in die zweite Ladebuchse im Auto einstecken und schon beendet der ChaDemo Ladevorgang.
Habe jetzt schon einige Male mit Chademo geladen, ist mri heute das erste Mal passiert…

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